
Blog #9 „Wintergold“
Hardcore, oder besser carpcore, ist es, wenn man am 30.01.2021 eine Nacht am Wasser verbringt, aber ehrlich gesagt ist es zu dieser Jahreszeit nicht das Schlechteste, denn viele nehmen ihr Tackle erst wieder im März/April aus dem Keller, und so herrscht eben wenig bis gar kein Betrieb an den Gewässern. Die Erfolgsaussichten stufe ich persönlich eher gering ein einen Karpfen ans Band zu bekommen, da sie nicht wirklich agil sind, und die Nahrungsaufnahme auch nicht im Vordergrund steht. Aber das Karpfenangeln im Winter aussichtlos ist kann ich nicht behaupten. Man sucht jedoch besser ein kleines Gewässer auf, aber auch hier ist und bleibt es schwierig. Die Gewässerwahl fiel mir allerdings nicht schwer, denn wie Ihr bereits wisst, verbringe ich die meiste Zeit an 1-5 ha großen Gewässern, da die Zeit für weite Anreisen und längere Sessions einfach nicht da ist.
Und so saß ich da, dick eingepackt auf meinem Stuhl, rieb mir die Hände, und beobachtete die völlig glatte und ruhige Wasseroberfläche. Die Füße waren warm, denn Schwiegermama hatte mir einlegbare Heizsohlen besorgt, die nach ihrer Aktivierung für ca. 5 h Wärme abgeben. Diese Teile kann ich echt nur jedem empfehlen. Aber um 17 Uhr musste ich mich schon ins Auto zurückziehen, da es dunkel wurde, und der Rest des Körpers echt schon ein wenig steif war. Im Winter reist man auch am besten schon mit völlig fertigmontierten Rigs an, da die Finger diese filigrane Arbeit bei der Kälte einfach nicht verrichten wollen. Dann wurde die Heizung angeschmissen, welche auch permanent bis zum nächsten Morgen durchlief.
Fast hätte ich es vergessen! Um 22 Uhr stieg dann tatsächlich ein wunderschöner Schuppi ein, der wohl an meinem wirklich klitzekleinen Futterhaufen nicht vorbeiziehen konnte, oder aber sich dort schon den ganzen Tag aufhielt, und erst mal 6 Stunden überlegen musste, ob er nun hungrig ist oder nicht. Scheissegal, ich hab im Winter Gold geholt.