Blog #4 „Neue Freunde, oder, der erste Franzose“

Blog #4 „Neue Freunde, oder, der erste Franzose“

Juli 4, 2021 Aus Von cscherer

Im Jahr 2018 startete ich viele Overnighter, zum einen an meinem Vereinsgewässer, zum anderen an dem in Blog #3 erwähnten Privatgewässer. Eben an diesem lernte ich dann auch zwei Jungs kennen, die dort regelmässig auf Karpfen angelten, und zwar das ganze Jahr über. Es tut gut wenn man seine Leidenschaft mit anderen teilen kann, und so verbrachten wir einige Overnighter gemeinsam dort. Christian und Marian sind beide VW-Bus Fans, und somit haben die auch immer genügend Platz, und ein Kleinboot mit Außenmotor an Bord. 2018 war also das Jahr, in welchem ich zwar keine neuen PBs aufstellte, aber mich weiter austauschen konnte, und gelernt habe, wie man vom Boot aus ablegt. Ich muss sagen, es verschafft ein größeres Sicherheitsgefühl, dass der Köder ordentlich präsentiert auf dem Platz liegt, kannte ich ja bislang nur das Auswerfen, was ich allerdings auch recht gut beherrsche, denn ich hatte genug Zeit zum basteln, probieren und Tipps sammeln, wie man mit Hilfe von PVA-Mash und Maisstärke, Verhedderungen beim Auswerfen vorbeugen kann.

Jedenfalls machten die Jungs ein Privatgewässer in Frankreich ausfindig, betrieben von einem deutschen Auswanderer, welches von uns aus mit ca. 1 h Autofahrt erreichbar war; Wir wohnen halt sehr gernznah. Und dieses Gewässer sollte dann von Samstag (08.06.2019) bis Montag (10.06.2019) beackert werden. Wir trafen uns vor Ort an diesem Samstag Morgen, und ein sonniges und warmes Wochenende wurde vorhergesagt. Nach einem kurzen Smalltalk mit dem Eigentümer nahmen wir unseren Krempel, und transportierten ihn an das nicht mal 1 ha große Gewässer, denn Auto war Fehlanzeige, und unsere Zelte waren nun für 3 Tage unser zu Hause.

Es ist ein unglaublich befreiendes und erfrischendes Gefühl mit guten Freunden die Zeit am Wasser verbringen zu können, und die Stimmung war bestens. Für das leibliche Wohl sorgten meine beiden Kameraden, die oft und gerne am Wasser kochen, und zwar Mittags und Abends. Es war wirklich heiß an diesem Wochenende, also waren T-Shirts überflüssig, und wir tasteten erst mal die Stellen des kleinen Gewässers mit dem Boot ab, bis wir dann festlegten wer seine Ruten wo ablgegen würde. Ich durfte einen Platz am Schilf befischen, und entschloss mich für eine Schneemann-Montage, bestehend aus einem 22 mm GLM-Boilie und ein 15 mm Pop-Up, und einer Ronnie Rig-Montage, mit einem 15 mm Pop-Up. Aktionen konnten wir an diesem Tag nicht verzeichnen, war aber auch nicht weiter schlimm, denn das Bier schmeckte, das Essen auch, ein Mittagsschläfchen gab es, und einen Sonnenbrand natürlich auch. Perfekt!

Um 3 Uhr Nachts kam dann der ersehnte Ton, und ich schlappte aus meinem Zelt. Die Kameraden waren auch zur Stelle, denn wir unterstützen uns hier immer gegenseitig. Fühlte sich nicht schlecht an, und alle waren gespannt, was sich da wohl meinen einzelnen Pop-Up hat schmecken lassen. Einen 10 kg Graser konnte ich landen, der somit zugleich mein erster Graser war, und dann noch ein Franzose. Endlich konnte ich auch mal ein Foto mit dem Fisch in den Händen machen, und nicht nur mit dem Fisch auf der Matte, was ein weiterer Vorteil ist, wenn man nicht allein am Wasser ist. Ok, aber auch den Fisch vor einer Kamera in Händen halten, will geübt sein, aber es war für mich das erste Mal.

Bei dieser Pfingsttour kam jeder auf seine Kosten, auch wenn’s keine Riesen waren, und ich durfte an dem Wochenende noch einen 6 kg Schuppi fangen, sowie einen 4 kg Spiegler. Mit Christian zusammen gab’s dann sogar zeitgleich noch 2 kleinere Schuppis. Zufrieden packten wir Montags unser Tackle zusammen, und begaben uns auf die Heimreise, gut gestärkt für die kommende Arbeitswoche!

Danke Jungs!