
Blog #29 „Like ice in the sunshine“
Freitag, 04.04.2025 und ein sonniges Angelwochenende steht uns bevor. Im Büro bietet sich Gelegenheit einen halben Tag Urlaub zu nehmen, und so fahre ich spontan um 12.30 Uhr den Rechner runter um nach Hause zu fahren und mit den Hunden noch eine große Runde zu drehen, bevor es dann endlich ans Wasser geht. Nach einem herrlichen Spaziergang in der Sonne springe ich dann in meine Jogginghose, schlüpfe in meine Crocs, schnappe mir eine Kiste Bier nebst Kühlbox, und starte endlich um 15.30 Uhr Richtung Angelladen. Dort angekommen ist jede Menge los denn es ist Hausmesse mit Bierstand, Zelt und Co. Zum Verweilen habe ich aber keine Zeit, zu sehr lockt die Ruhe und das Abenteuer am Wasser. Um 16.20 Uhr stehe ich bei herrlichem Sonnenschein auf unserem Platz und lade mein Tackle aus dem Auto. Um 17 Uhr rollen dann endlich Marian und Christian vor. Das Boot wird zuerst ausgeladen, und dann können die Busse korrekt rangiert werden. Zum Glück hat Marian Auffahrkeile für mich, sonst hätte ich etwas schief schlafen müssen. Die Ruten sind schnell startklar und ausgefahren, Christian liegt diesmal an der langen Baumreihe an welcher Marian vor zwei Wochen so gut gefangen hat, denn er muss ja noch seinen ersten Karpfen 2025 fangen.
Ab 18 Uhr wird die Pizzakarte studiert und diskutiert, gechillt auf den Stühlen gesessen und Bierchen geschlabbert. Gegen 19 Uhr wird bestellt und eine Stunde später endlich gespeist. Schön dass endlich der Frühling winkt, denn wir können unseren Pizzamann endlich mal wieder im Hellen ohne Kopflampe empfangen. Gegen 22 Uhr wird Radio Rockantenne abgeschaltet, und es geht in die Busse mit voller Vorfreude auf den morgigen Samstag, welcher bis zu 22 Grad verspricht. Die Nacht ist aber noch recht kalt, doch als ich am nächsten Morgen wach werde spürt man schon die Wärme und Kraft der aufgehenden Sonne. Bei Käffchen und kalter Pizza wird die ruhige Nacht diskutiert… Neben ein paar Piepsern hat nur Marian einen Satzer fangen können, welchen er jedoch direkt am Ufer wieder abhakt und in die Freiheit entlässt. Rockantenne wird angeschaltet und der lange sonnige Samstag kann beginnen. Das seitliche Ufer füllt sich langsam mit Feederanglern, aber die kommen uns nicht in die Quere, da unser Platz recht abgeschnitten und sehr ruhig liegt. Um 11 Uhr hält Christian dann endlich seinen ersten Karpfen 2025 mit knapp 5 kg in Händen. Glückwunsch! Gegen Mittag ballert die Sonne richtig krass und wir bauen die Sonnenschirme auf. Der Grill wird angeschmissen, aber bevor das Fleisch fertig ist steigt auch bei mir ein kleiner hübscher Spiegler ein, aber nur weil ich eine Rute spontan zu Christians Uferseite umgelegt habe. Nach dem Essen ist ab 15 Uhr Powernapping angesagt, aber danach geht’s direkt wieder auf die Stühle ins Freie. Die Feederangler sitzen immer noch tapfer in der Sonne, einer sogar konsequent mit langer Hose und schwarzem Pulli, während ich mich bereits meines T-Shirts entledigt habe. Tatsächlich taucht dann noch der Eismann auf und versorgt alle am Wasser mit erfrischendem Eis. Die Ruten bleiben aber verdächtig ruhig, wobei man immer wieder Piepser und Anfasser hat, aber eben keinen richtigen „Take“.
Gegen 17.30 Uhr sollen die Ruten eingeholt werden, um sie bereits für die Nacht zu bestücken und neu auszufahren, aber sowohl Christians Ruten als auch meine Rute hängen fest und können nur mit dem Boot befreit werden, wobei meine Montage komplett abreist und verloren geht. Das nervt mich, zum einen weil alles neu gebunden werden muss, und zum anderen, dass man sich bei diesem Gewässer einfach merken muss, dass wenn man mehrere Anfasser hatte und sich dann eine gewisse Zeit nichts mehr tut, man die Rute einfach neu legen soll! Und so lagen unsere Ruten eben den ganzen Mittag tot im Holz. Naja, 19 Uhr ist dann alles erledigt und der letzte Feederangler ist abgereist. Die Pizzabestellung wird aufgegeben, und einem Jungangler am anderen Ufer wird noch mit dem Boot geholfen, denn seine Montage ist an einem Ast im Wasser hängen geblieben. 20 Uhr kann gespeist werden, und der Tauschbasar floriert, denn Pizzastücke gegenseitig tauschen hat sich mittlerweile voll etabliert. Um 21 Uhr haben Marian und Christian dann noch eine Überraschung: 3 Dosen Faxe-Bier mit jeweils 1 Liter Inhalt, „uff“, aber es nützt nix, das edle Getränk will geschmeckt und geleert werden. 22.30 Uhr und durch diverseste ChatGPT-Auskünfte erhellt begeben wir uns dann in die letzte Nacht. Es wird etwas kälter und die Decke muss dem Schlafsack weichen. Um ca. 23 Uhr klopft es an meinen Bus und Christian bittet um Hilfe. Als ich endlich draußen bin steht er da mit gebogener Rute, und im Schein der Kopflampe erscheint ein Spiegler im Wasser der bestimmt kein kleiner ist. Sicher gleitet er wenig später in den Kescher und ich merke es schon als ich Ihn auf die Abhakmatte hebe, das ist ein Ü15 kg. Marian wird auch geweckt und gemeinsam lichten wir den Fisch in Christians Händen ab. Die Waage bestätigt dann die Vermutung, satte 16 kg! Christian fährt die Rute mit dem Boot noch einmal neu aus und dann geht’s wieder ab in die Betten. Die Nacht verläuft mit vielen Piepsern und Fehlbissen, aber Marian kann doch noch einen Kleinen im Freiwasser fangen.
Am nächsten Morgen ist es echt windig und frisch als ich um 8 Uhr aus meinem Bus aussteige, aber die Sonne kommt langsam, und so bereiten wir unseren Kaffee vor und naschen Pizza vom Vorabend. Um 9.45 Uhr sind die Busse gepackt, der Müll entsorgt und die Heimreise steht an. Nun ja, ich habe mir persönlich etwas mehr versprochen für Anfang April, aber der Erfolg von Christian freut mich total, und so bleibt bei mir auch noch etwas Luft nach oben übrig meinen ersten Karpfen 2025 im zweistelligen kg-Bereich zu fangen. In sieben Wochen, also Ende Mai werden wir unseren 4-Tages-Trip nach Worms antreten, darauf freuen wir uns schon sehr, wobei wir aber wissen, dass dieses Gewässer uns auch schon oft eine Klatsche gegeben hat.
In diesem Sinne, geht raus, genießt die Sonne und fangt!




