
Blog #25 „Sommer, Sonne, Kaktus“
Helge Schneider hätte den Song besser „Sommer, Sonne, Fliegen“ genannt, aber dazu später mehr…
Maria Himmelfahrt, Donnerstag den 15.08.2024, geht’s mit den Jungs zu unserem Gewässer Richtung Worms. Der Brückentag kommt sehr gelegen um für zwei Nächte am Gewässer zu verweilen. Punkt 8.15 Uhr fahre ich bei Marian und Christian vor, und es geht direkt zum 125 km entfernten Angelshop, um unsere Karten und den Schlüssel zum Gewässer in Empfang zu nehmen. Ein paar kleine Artikel werden bei Ankunft noch gekauft, und um 10.30 Uhr stehen wir am Gewässer, welches wir zuletzt im April besuchten. Der Weiher trägt unheimlich viel Wasser, und es bietet sich nur die Möglichkeit die Ruten im Wasser aufzustellen. Zuvor müssen wir aber mit den Macheten etwas Platz schaffen. Das Wetter ist herrlich und die Laune bestens!
Gegen 12 Uhr starten wir unsere Erkundungstour… Das Kraut ist da, die Wasseroberfläche aber klar und frei. Als ich meine erste Rute ausfahre bin ich ziemlich aufgeregt, da mir das Gewässer auf unseren letzten drei Touren tatsächlich keinen Fisch schenkte. Ich bleibe aber hartnäckig, und wähle wie immer die linke Seite, Christian die Mitte und Marian die rechte Seite. Hoffnung schöpfe ich als ich beim Ablegen einen schönen Karpfen über das Kraut schwimmen sehe. Ganz falsch kann ich also nicht liegen.
Um 13.30 Uhr sind alle Ruten platziert und es darf gekocht werden. Platz finden wir zwischen den schattigen Bäumen, und es ist geplant unter freiem Himmel auf den Liegen zu schlafen. Der Mittag verläuft ganz chillig mit Radio Classic Rock, guten Gesprächen und einem kleinen Schwimmchen im Weiher. Gegen Abend steht Grillen auf dem Plan und die Holzkohle nimmt schon richtig Fahrt auf, als völlig überraschend Marians Rute gegen 20 Uhr abläuft. Die Fische kämpfen hier nicht schlecht und haben richtig Power, aber wenig später hält er stolz einen ca. 8 kg Schuppi in den Händen. Das macht Hoffnung und wir lassen uns das Grillgut wenig später schmecken. Neben dem Fisch kommen in der Abenddämmerung aber auch die Stechmücken, und wir bewaffnen uns mit Autan und Räucherstäbchen. Dennoch müssen wir zahllose Stiche ertragen und es juckt am ganzen Körper. Na das kann ja heiter werden… Gegen 22 Uhr legen wir uns auf die Liegen, und es ist wunderschön den Sternenhimmel direkt anzuschauen, aber ständig hört man dieses fiese Geräusch wenn sich die Stechmücken nähern. Ich packe mich in den Schlafsack bei über 20 Grad Außentemperatur, aber leider habe ich nur den Winterschlafsack im Gepäck, mit der Folge dass ich die ganze Nacht über schwitze wie ein Schwein! Um 2 Uhr pfeift meine Rute ab und ich hechte ins Wasser zu meiner Rute. Nach Kontaktaufnahme und einem kurzen Drill bewegt sich aber nichts mehr, und die Jungs fahren mit dem Boot raus da der Fisch im Kraut hängt. Als Sie zurück kommen haben Sie aber eine Überraschung für mich in der Wiegeschlinge! Einen wunderschönen 10 kg Schuppi, den Sie mit meiner Montage aus dem Kraut befreien können. Überglücklich und voller Adrenalin versuche ich wieder einzuschlafen.
Am nächsten Morgen hat sich auf meiner Liege eine richtige Pfütze gebildet, und mein T-Shirt ist klatsch nass. Das merke ich aber erst als gegen 6.30 Uhr Christians Rute abpfeift und ich zum Wasser taumele. Auch für seinen Fisch müssen wir ins Boot, aber wenig später hält auch er einen schönen 10 kg Schuppi in Händen. Danach ist an Schlafen nicht mehr zu denken, und es wird direkt zum Frühstück übergegangen. Gut gestärkt machen die Jungs ihre Ruten neu und fahren Sie aus. Ich warte noch etwas, da die Sonne noch nicht auf meiner Seite steht, und ich somit schlechte Sicht auf den Grund habe. Gegen 13 Uhr fahre auch ich dann meine Ruten neu aus, und um 14 Uhr wartet eine leckere Spaghetti Bolognese auf uns. Um 15 Uhr, ich bin auf meinem Stuhl kurz eingenickt, da fängt Marian tatsächlich einen 15 kg Schuppi! Stark! Die Rute wird sofort wieder ausgefahren, und danach wird der Nachmittag wieder genossen bei Sommer, Sonne und Badespaß. Gegen Abend sind dann auch wieder die Stechmücken da, demnach nix Sommer, Sonne, Kaktus Herr Helge Schneider, sondern Sommer, Sonne, Fliegen! Dennoch lassen wir uns die Burger schmecken, und es geht in die zweite Nacht zum Schwitzen.
Morgens um 8 Uhr verhaftet Marian noch einen schönen 13 kg Spiegler, welcher sich mit aller Kraft wehrt um sich vernünftig ablichten zu lassen. Nach dem Frühstück fangen wir schon langsam an einzupacken, und schmieden Pläne wann wir im nächsten Frühjahr 2025 den Weiher wieder besuchen werden. Christian und ich hoffen jeweils noch auf den zweiten Fisch, aber um 10 Uhr werden die Ruten eingeholt. Dabei staune ich nicht schlecht als ich einen Hecht einkurbele… Zwar nicht mein Zielfisch, aber trotzdem geil.
Gegen 11 Uhr wird das Abschiedsfoto geschossen und wir fahren alle zufrieden Richtung Heimat. Selbst wenn es für Christian und mich jeweils nur einen Zielfisch gab war es einer der besten Trips gewesen, da das Wetter einfach genial war und das Wasser strahlend blau schimmerte. Und was kann es besseres geben als unterm Sternenhimmel einzuschlafen? Probiert es mal aus, gerne auch zu Hause auf der Terrasse, aber vergesst das Autan nicht ;-).
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen noch einen schönen Restsommer, ich melde mich vermutlich im September oder Oktober wieder.






