Blog #24 „Fehlstart“

Blog #24 „Fehlstart“

April 5, 2024 Aus Von cscherer

Ostermontag, den 01.04.2024, setze ich mich in mein vollgepacktes Auto und fahre zu Marian und Christian nach Hause. Der Plan, einen Abend in Marians neuer Werkstatthalle abhängen bei Bier und Flammkuchen, und am nächsten Morgen endlich zu unserem Frühjahrsgewässer nähe Worms starten! Dienstag bis Freitag steht nach einer langen Winterpause Karpfen fangen auf dem Plan. Um 19 Uhr stehe ich mit meinem Auto in Mariams schöner Halle, und nehme im wohlbeheizten Couchbereich platz. Es wird sich ausgetauscht, und noch schnell eine Einkaufsliste für den 4 Tage Trip geschrieben, denn Morgen früh heißt es um 8 Uhr einkaufen im Netto und dann Abfahrt. Marian muss Morgens noch schnell aufs Amt, denn er hat versäumt seinen Angelschein zu verlängern. Gegen 20.30 Uhr hauen die Jungs leckeren Flammkuchen in den Ofen, und gegen 22 Uhr bereite ich mir meinen Schlafplatz in der Halle vor. Marian und Christian pennen in ihren Wohnhäusern neben der Halle. Zufrieden und wohl genährt schlafe ich in der Halle ein.

Um 7 Uhr klingelt der Wecker, aber die Schlummerfunktion wird nochmal angewendet. Danach gehe ich zu Marians Haus um einen Kaffee und ein kleines Frühstück einzunehmen. Um 8 Uhr stehe ich mit Christian im Netto und der Einkaufswagen wird reichlich beladen. Marian stößt später dazu, aber auf dem Amt ging es recht fix. Um 9 Uhr geht es pünktlich Richtung Worms, und gegen 11.30 Uhr stehen wir im Angelladen und nehmen die heiß begehrten Angelkarten in Empfang. Kurz vor 12 Uhr sind wir am Gewässer angekommen, aber wir staunen nicht schlecht! Der Weiher führt unheimlich viel Wasser und unser gewohnter Zeltplatz, direkt am Ufer, ist von Wasser bedeckt. Es steht gerade noch genug Ufer zur Verfügung um 9 Ruten zu platzieren, aber mit den Zelten müssen wir ein Stück höher in den Wald ausweichen. Nun heißt es erst mal alles freischlagen damit wir ein Camp errichten können. Gegen 13.30 Uhr haben wir alles aufgebaut und können die Ruten ausfahren. Die Spots sind uns bekannt und alles wird sauber vom Boot aus abgelegt. Nun heißt es warten und erst mal ein kleines Mittagessen kochen. Ravioli steht auf dem Programm und um 16 Uhr gehen wir noch zu einem kurzen Powernapping über. Gegen 18 Uhr fahre ich noch 2 Ruten neu aus, da mir das Ablegen nicht so ganz gefallen hat. Abends erwartet uns eine Grillrunde mit lecker Rotwein. Das Wetter ist ok, erst für Morgen wird Regen und Wind erwartet, aber die Sonne wird erst erscheinen, wenn wir Freitag wieder nach Hause fahren. Um 22.30 Uhr, also nach dem Halbfinale Saarbrücken gegen Kaiserslautern, kuscheln wir uns in die Zelte.

Die Nacht bleibt ruhig und gegen 8 Uhr sitzen wir am nächsten Morgen zusammen bei Kaffee, Brot und Spiegeleiern. Pläne werden geschmiedet wie wir weiter vorgehen, denn dass die Nacht über nichts lief sorgt für erste Beunruhigung. Christian und ich entscheiden uns die Ruten noch einmal neu zu bestücken und auszulegen, Marian belässt alles beim Alten. Mittags sitzen wir mit einem super Gefühl beisammen, zumindest meine Ruten hätten nicht besser und perfekter liegen können. Die Essensvorbereitungen laufen auf vollen Touren, heute gibt`s Bratkartoffeln mit Zwiebeln, Speck und lecker Spinat. Das Mittagsessen mundet perfekt und so wird sich gegen 15 Uhr in die Waagerechte begeben. 16.30 Uhr wird das Abendprogramm eingeläutet, wie immer mit Radio Rockantenne. Marian bestückt seine Ruten schließlich doch noch neu und fährt Sie aus. Zufrieden, aber mit Bedenken, bereiten wir das Abendessen vor. Hamburger, lecker! Am späten Abend hat Christian die Hoffnung etwas verloren, da nach fast 30 Stunden fischen noch nichts passiert ist. Erste Zweifel werden breit ob es nicht doch wieder eine Nullnummer wie letztes Jahr um diese Zeit wird. Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen und so schüre ich Hoffnung für die zweite Nacht!

Tja, und am nächsten Morgen öffne ich meine Augen und es gab tatsächlich keine Aktion! Lediglich ein Piepser bei Christian, aber nur weil das uns seit 2022 bekannte Schwanenpaar durch die Schnur geschwommen ist. In Blog #16 „Schwanenliebe“ habe ich hierüber bereits berichtet. Die Stimmung ist beim Frühstück ziemlich gedrückt, und so diskutieren wir tatsächlich darüber schon heute abzubrechen. Ich als Optimist bin da nicht zu kippen, aber Christian möchte die letzte Nacht nicht mehr ausharren, und so steht die Entscheidung fest: Wir fahren Donnerstag Mittag anstatt Freitag Mittag schon nach Hause. Natürlich gönnen wir uns noch ein leckeres Mittagessen mit Geschnätzeltem und Spätzle, aber eine Kehrtwende bringt das leider auch nicht mehr. Im Regen bauen wir also unser Camp ab und schießen Donnerstag um 15.15 Uhr unser Abschiedsfoto. Ob die letzte Nacht noch etwas gebracht hätte werden wir nie erfahren.

Gleichzeitig haben wir aber beschlossen den Weiher dieses Jahr noch einmal aufzusuchen, entweder im Mai oder im August. Wir lassen uns nicht unterkriegen, aber eine Erklärung für zweimal im April ohne Fischkontakt gibt es dennoch nicht. Ich persönlich bin sehr enttäuscht, zumal ich 4 Monate auf diesen Trip gewartet habe, ohne eine Rute mit einem Fisch in Händen zu halten. Ich bin mir aber ziemlich sicher nichts Wesentliches falsch gemacht zu haben. Nun ja, das ist Karpfenangeln, aber beim nächsten Mal werden wir es dem Gewässer zeigen! Optimist halt!

In diesem Sinne, geht raus und fangt was!