
Blog #23 „Es fröstelt“
Freitag 24.11.2023, und endlich geht es wieder für zwei Nächte ans Wasser! Punkt 16.15 Uhr sitze ich im Auto Richtung Privatweiher… diesmal jedoch an den größeren der Beiden. Nach langer Zeit wollen wir auch ihm mal wieder eine Chance geben, nachdem er uns zuletzt so oft enttäuscht hat. Zuvor geht es jedoch noch zum Angelladen die Gebühren bezahlen, und Marian benötigt noch eine Tüte Boilies.
17 Uhr treffe ich bei Sonnenuntergang am Platz ein, Marian und Christian warten bereits. Ich bin aufgeregt, denn Ende September/Anfang Oktober war es für mich wieder eine Nullnummer, und an diesen 3 Tagen möchte ich nicht wieder ohne Fisch nach Hause gehen. Die Kopflampen können wir sofort auspacken, und das Ausfahren der Ruten geschieht bei völliger Dunkelheit. Aber erst mal Autos einrichten, Plätze aufbauen, Ruten bestücken und das Boot ins Wasser lassen. Um 18 Uhr sind wir startklar und können mit dem Ausfahren beginnen. Ich liege am Angelplatz 2 diesmal auf der linken Seite, Marian in der Mitte und Christian rechts außen im Freiwasser. Die Stellen sind schnell gefunden da wir das Gewässer gut kennen. Gegen 19 Uhr sitzen wir alle bei Kerzenschein auf unseren Stühlen, und freuen uns über die von mir mitgebrachten Wärmesohlen, denn dieses Wochende wird bereits die 0 Grad-Marke geknackt werden. Man hat sich viel zu erzählen, da man sich lange nicht gesehen hat, und Marian kann währenddessen schon den ersten Karpfen verhaften. Das macht Hoffnung, und um 19.30 wird 3x Pizza + 3x Beilagensalat geordert. Um 20.30 Uhr wird sich in Marians warmen Bus verzogen, lecker gespeist, und noch das ein oder andere Bierchen vernascht. Lange halten wir aber nicht durch, und um 21.30 Uhr geht’s ab zum Schlafen.
Am nächsten Morgen sind Christian und ich wieder die Ersten die wach sind, und wir beobachten gegenüber auf Angelplatz 1 einen weiteren Kollegen, der sich wohl für diesen Tag zum Karpfenangeln eingemietet hat. Wir trinken erst mal Kaffee nachdem Marian endlich mal aus seinem Bus gekrochen ist, und frühstücken die übrig gebliebenen Pizzastücke. Wir staunen über den Vormittag hinweg nicht schlecht, wie der Kollege gegenüber einen nach dem anderen kleinen Karpfen herauszieht. Zumindest Marian kann für sich den ein oder anderen Erfolg verbuchen, aber meine Ruten schweigen. Mittags werden dann Nudeln gekocht mit lecker Hackfleischsoße, Pilzen und Rotwein. Gut gestärkt kann auch ich vor dem Mittagschlaf endlich einen kleinen Spiegler in Händen halten! Bei Marian und Christian läuft es etwas besser. Nach einem schönen Schläfchen beginnt auch schon wieder die Dämmerung Einzug zu halten. Die Ruten werden noch einmal frisch gemacht und ausgefahren. In den frühen Abendstunden, und auch während der abendlichen Pizzarunde, kann jeder von uns noch den ein oder anderen Karpfen ablichten. Ich muss für einen Fisch sogar nochmal mit Christian aufs Boot, da er sich im Gebüsch in einer alten Schnur verfangen hat. Wir können ihn aber sicher vom Boot aus landen.
Sonntag morgen werde ich um 8.30 Uhr wach. Die Nacht war ruhig, bis auf einen Biss, bei welchem der Fisch leider mitten im Drill verloren ging. Als ich aus dem Fenster schaue sehe ich Christian schon auf dem Boot. Seine Montage hängt fest und kann auch nicht gerettet werden. Als er die andere Rute einholen will hängt auch diese, und auch sie kann nicht gerettet werden. Wir vermuten dass dort tatsächlich ein alter Baumstamm oder ähnliches versenkt wurde. Das ist auch die Erklärung warum bei Ihm in der letzten Nacht tote Hose war.
Dennoch, es ist für uns alle eine erfolgreiche, schöne und vor allem kalte Session gewesen, aber es sieht so aus, als wäre es leider auch die Letzte für 2023. Egal, 2024 kommen wir wieder, und auch ganz bestimmt hierher, denn eine Frage ist immer noch offen: „Wo sind die großen Karpfen in diesem Gewässer geblieben?“ Unsere Fangerfolge beschränkten sich auf 3-7 kg Exemplare, aber aus früheren Jahren wissen wir, dass hier auch Karpfen mit 15 kg aufwärts zu finden waren. Um 9 Uhr verabschieden wir uns, und jetzt geht’s nach Hause und dann wird mal die Weihnachtsdeko vom Dach geholt.
In diesem Sinne, Euch allen eine besinnliche Zeit!






