
Blog #22 „Krauthölle“
Am Samstag den 30.09. um 7.30 Uhr geht’s los und ich starte Richtung St. Wendel um Christian zu treffen, denn wir haben uns bis Montag in Worms am Privatweiher eingemietet. Ja genau, dass ist der Weiher welcher uns über Ostern trotz 4 Tagen fischen genau 0 Karpfen eingebracht hat. Das wollen wir nicht auf uns sitzen lassen, und so fahren wir zu Zweit an das Gewässer, welches wir gegen 11 Uhr erreichen. Marian, unser Chefkoch, muss sich leider eine Auszeit gönnen. Die Wetteraussichten sind herrlich, und der Herbst zeigt sich noch einmal von seiner schönsten Seite: Sonnenschein pur!
Erst wird das Camp aufgebaut und die Ruten bestückt. Als alles fertig ist machen wir eine kleine Erkundungstour mit dem Boot. Der Sommer hat ganze Arbeit geleistet und unendlich viel Kraut im Wasser wachsen lassen. Abnormal! Ich entscheide mich, wie beim letzten mal, für die linke Weiherseite, Christian nimmt die Rechte. Ich lege meine Ruten auf Sichtweite im Uferbereich ab, eben da wo krautfreie Lücken zu finden sind, Christian geht in die tieferen Bereiche, was sich als richtig erweisen wird.
Nach getaner Arbeit wartet Sonne und ein schönes Mittagessen auf uns, inklusive Mittagschlaf. Herrlich! Am frühen Abend läuft Christians Rute ab, aber der Fisch geht leider kurz vor dem Ufer im Kraut verloren. Schwamm drüber, aber es macht Hoffnung auf mehr. Am Abend bekocht uns Christian mit Burgern, und gegen 22 Uhr geht es ab ins Zelt. Nachts hat Christian tatsächlich noch eine Lauf, aber auch der Fisch kann trotz Booteinsatz nicht gelandet werden.
Am nächsten Morgen stärken wir uns erst einmal mit Kaffee, Eiern, Wurst und Brot. Ein ganzer Sonntag liegt vor uns, und da sollte doch was gehn. Mittags bekoche ich uns mit Gnocchi in frischen Tomaten und Knoblauch, und dazu lecker Vin Rouge. Mittagschlaf bleibt aus, weil es einfach zu warm in den Zelten ist. Gegen Abend besuchen uns noch zwei 14jährige Jungs die glauben ohne Angelerlaubnis mal ein wenig fischen zu dürfen. Nach kurzer Aufklärung durch uns dampfen Sie dann auch wieder ab. Zeit für einen schönen Grillabend, und um 21 Uhr geht es auch schon auf die Liegen. Fischkontakt heute leider Fehlanzeige, aber vielleicht bringt die letzte Nacht ja was. Vor dem Abendessen habe ich meine Ruten komplett umgelegt, und zwar ins tiefere Wasser, wobei ich vorher die Stellen eingehend auf Kraut untersucht habe. Unglaublich wie schwer es uns das Gewässer macht, nicht nur mit seinem Krautbewuchs, sondern auch mit seinem Algenteppich an der Oberfläche, der das absinken der Schnüre fast unmöglich macht. Aber gut, Karpfenangeln ist Arbeit, auch wenn man es nicht glauben mag.
Die Nacht bleibt leider ohne Fischkontakt, aber um 6 Uhr pfeift Christians Rute ab. Ich springe aus dem Zelt und wie es aussieht muss ich den Fisch vom Boot aus keschern, da das Kraut einen Drill bis ans Ufer nicht zulässt. Als ich auf dem Wasser bin pfeift tatsächlich seine Zweite Rute ab. Doppelrun! Nun ist guter Rat teuer. Christian bleibt beim aktuellen Drill und lässt die andere Rute einfach liegen. Nachdem ich den ersten Fisch endlich im Kescher habe und neben dem Boot im Wasser parke, nimmt Christian die andere Rute auf. Der Fisch hängt noch und lässt sich tatsächlich bis ans Ufer kurbeln. Zwei wunderschöne Spiegler können wir im Anschluss ablichten, einer mit 15kg, der andere mit 11kg. Petri!
Jetzt wird erst mal gefrühstückt und über den Vormittag beginnt leider auch schon das Einpacken. Um 11 Uhr hat CHristian tatsächlich noch einen dritten Run, und verhaftet wenig später eine herrlichen, langgestreckten Schuppi. Wahnsinn! Drei Tage fischen und alle Fische kommen am letzten Morgen… Tja, das ist Karpfenangeln!
Um 12 Uhr ist alles in den Autos verstaut, Christian konnte 3 Erfolge verzeichnen, ich leider wieder keinen Erfolg. Aber im April 2024 werden wir erneut angreifen, im Frühjahr, dann aber ohne Kraut, und hoffentlich wird der Weiher dann auch mir mal wieder wohlgesonnen sein!
In diesem Sinne, geht raus und fangt was!




