Blog #20 „Französischer Kanal“

Blog #20 „Französischer Kanal“

Juni 11, 2023 Aus Von cscherer

Es ist Freitag der 26.05.2023 und gemeinsam soll es bis Sonntag nach Frankreich gehen, genauer gesagt an die französische Saar. Eine Woche zuvor habe ich bereits die Erlaubnisscheine für alle Beteiligten besorgt. Punkt 15 Uhr fällt der Hammer im Büro, das Auto ist bereits gepackt, aber es geht noch kurz nach Hause um sich einmal frisch zu machen und die letzten Dinge einzupacken. Nach 45 Minuten Fahrzeit bin ich am Parkplatz in der Chemin de L’Ecluse angekommen. Die Jungs rollen mit Ihren Bussen ca. 15 Minuten später ein. Erst wird mal die Lage gecheckt, denn wir befinden uns auf unbekanntem Terrain und haben nicht mehr als eine Karte, die uns die Streckenabschnitte für das Nachtangeln zeigen soll. Sind wir überhaupt richtig? Ist das der richtige Feldweg? Wir probieren es einfach, auch wenn der Weg sehr schmal und holprig ist. Zuvor werden wir jedoch von einem Einheimischen zu einer anderen Stelle gelotst an welcher es aber nicht nach Nachtangelzone aussieht, was uns dann auch durch kurzen Anruf im Angelshop bestätigt wird.

Endlich finden wir eine Stelle an der wir zumindest mit unseren 3 PKW hintereinander stehen können und sowohl das Ufer der wilden Saar zu unserer Linken, als auch den Kanal zu unserer Rechten befischen können. Auf der gegenüberliegenden Seite vom Kanal führt ein Radweg vorbei, der bei diesem herrlichen Wetter auch stark frequentiert ist. Alles nicht so wirklich optimal, aber wir machen eben das Beste daraus.

Die Sachen werden ausgeladen und die Ruten platziert, und zwar alle im Kanal. Der Kanal ist nicht breiter als 8 Meter, und auch nicht tiefer als 1-2 Meter, insofern können wir die Ruten problemlos auspendeln bzw. am Ufer weiter auf- und abwärts ablegen. Die Ruten werden abgesenkt da hin und wieder Bootsverkehr stattfindet. Ein wenig Futter drauf und schon kann zum gemütlichen Teil übergegangen werden. In der Abendsonne wird diskutiert ob diese Mission überhaupt Fisch bringen wird, die Fahrradfahrer, Jogger und Inlineskater werden beobachtet, und die Ravioli werden heiß gemacht. Wir schlabbern noch ein paar Bierchen und gegen 22 Uhr wird sich bei äußerst warmen Temperaturen in die Autos gelegt.

Am nächsten Morgen werde ich wach ohne jeglichen Fischkontakt, dafür hat sich aber in meinem Auto eine Ameisenkolonie breit gemacht und mein ganzes Auto eingenommen. Also wird erst mal alles ausgeschüttelt und sämtliche Futter oder Süßvorräte werden nach draußen befördert. Christian und Marian amüsiert das sehr, während Sie Kaffeewasser und Eier fürs Frühstück vorbereiten. Ein warmer und sonniger Tag wird erwartet, und die ersten fleißigen Jogger passieren bereits den Radweg. Marian und Christian beschließen die ein oder andere Rute in der wilden Saar zu platzieren, was goldrichtig war, denn nach dem herrlichen Mittagessen steigt bei Marian tatsächlich eine wunderschöne und große Barbe ein. Den Rest vom Samstag passiert dann aber nichts mehr, außer dass wir ein herrliches Barbecue haben unterstützt von Live Musik einer Veranstaltung ganz in der Nähe von uns. Um 23 Uhr geht’s bei herrlichem Wetter in die Heia, wobei ich immer noch die ein oder andere Ameise ausquartieren muss.

Am nächsten Morgen stellen wir dann wieder Fest dass alle Ruten im Kanal still blieben, und so soll nach dem Frühstück mit Ei und Leberwurstbrot auch eingepackt werden. Erholung steht dann den ganzen Sonntag und Montag noch zu Hause an, denn Montag ist Feiertag. So wie es aussieht kann leider niemand von uns seinen ersten Karpfen 2023 bis Ende Mai auf seiner Habenseite verbuchen. Da Christian und Marian im Juni noch in Urlaub fahren werden wird der nächste Trip für Juli anvisiert. Somit ist klar dass jeder von uns seinen ersten Karpfen 2023 wohl erst in der zweiten Jahreshälfte verzeichnen wird. So wenig Angelerfolg bzw. Angelgelegenheiten hat es in den letzten Jahren nie gegeben, aber jeder hat nun mal seine Termine und Verpflichtungen, und so muss hoffentlich in der zweiten Jahreshälfte etwas mehr Gas gegeben werden.

Wir bleiben auf jeden Fall am Ball und werden versuchen in den nächsten 6 Monaten unseren Erfolg zu steigern. Vielleicht hält 2023 ja doch noch die ein oder andere Überraschung für uns bereit.

In diesem Sinne, Petri!