
Blog #2 „Die ersten Gehversuche“
Wie schon in Blog #1 erwähnt beschäftigte ich mich seit dem Jahr 2016 mit dem Karpfenangeln… erst aber nur mit der Theorie und der Beschaffung von Tackle. Irgendwann klappte das dann auch mit dem Rigs binden und dem Köder montieren, aber tatsächlich hatte ich vorher noch nie eine Haar-Montage gefischt, geschweige denn einen Boilie oder Pop Up in der Hand gehabt. Warum auch?
Die ersten Versuche waren Tagesansitze an Vereinsweihern, mit wenig Praxiserfahrung und somit einer gehörigen Portion Unsicherheit, aber, den ein oder anderen kleinen Satzer konnte ich dennoch recht schnell verhaften, auch wenn die Bissanzeiger oft genug nur beim Ein- und Ausschalten piepsten. Aber ich tastete mich ran, und mit jedem mal wurde ich sicherer, ich meine auch in Hinblick auf den Tackleauf- und abbau, oder andere Handgriffe.
Im Sommer 2017 gings dann los mit kurzen Overnightern. Was ich da immer so mitschleppte für 15-20 Stunden angeln… Aber naja, am Anfang meint man eben, man bräuchte alles. So auch bei meinem Overnighter von Freitag (23.06.2017) auf Samstag (24.06.2017). Es war ein wunderbarer Sommertag und ich kam gegen Nachmittag ans Vereinsgewässer. Die meisten Plätze waren schon belegt an dem ca. 5 ha großen Vereinsweiher, an welchem man von vielen Plätzen aus dem Auto angeln kann. Ein kleines Plätzchen fand ich dann noch an einem kleinen Seitenarm. Zwei Ruten wurden auf eine Entfernung von ca. 40 m ins Freiwasser geworfen, am Haar jeweils bestückt mit einem 20 mm Erdbeer-Boilie. Dann kam der gemütliche Teil, mit kaltem Pils und leckeren Würstchen vom Einweggrill. Als es Dunkel war ging’s ins Auto auf die Matratze, und schon bald wurde ausgiebig geratzt. Ca. 23.45 Uhr wurde ich von einem kreischenden Ton aus dem Schlaf gerissen. Schnell in die Crocs, Kopflampe an und ans Ufer getaumelt. Sollte das mein erster größerer Karpfen sein? Nach der Rutenaufnahme war ich verwundert, der Fisch hing, aber ließ sich relativ leicht und ohne Gegenwehr rankurbeln. Im Licht der Kopflampe sah ich Ihn dann… nicht der Zielfisch, aber dafür mein erster Wels, mit einer Länge von etwas über 1 m. Mit allem hätte ich gerechnet, aber nicht damit, zumal mein Köder ein Erdbeer-Boilie war. Die Rute kam wieder ins Wasser, und es wurde weiter geratzt.
Ca. 3 Uhr ertönte dann wieder mein Funkempfänger… Völlig verschlafen nahm ich diesmal die andere Rute auf, doch diesmal stieß ich auf größere Gegenwehr. Überglücklich war ich, als der Fisch im Kescher war, mein erster größerer Schuppi, und dann noch einer mit 8 kg!
Den Rest der Nacht passierte dann nichts mehr und am anderen Morgen um 9 Uhr wurde eingepackt. Überglücklich fuhr ich nach Hause, denn ich hatte 2 Fische verhaftet, hatte gelernt das man auch instant fangen kann, und vor allem dass meine Montagen funktionierten!