Blog #13 „Herbstnächte“

Blog #13 „Herbstnächte“

Oktober 3, 2021 Aus Von cscherer

Im Mai schrieb ich den letzten Blog, und beendete ihn mit der Frage, wie oft ich im Sommer wohl ans Wasser kommen werde? Jetzt weiß ich es, genau einmal, und zwar im Juni zu einem kurzen Overnighter am Vereinsgewässer, über den es jedoch nichts näheres zu berichten gibt.

Es ist also Herbst geworden, genau genommen schreiben wir Samstag, den 02.10.2021, an welchem ich mich mit meinem Kumpel Christian am Privatweiher verabrede. An diesem Samstag morgen läuft zu Hause tatsächlich alles glatt, so dass ich pünktlich um 11.30 Uhr im gepackten Auto sitze und starten kann. 12.05 Uhr treffe ich am Weiher ein, Christian ist schon da, und hat sogar schon aufgebaut. Die Freude ist riesig, denn schon lange waren wir nicht mehr gemeinsam am Wasser. Das Beste, obwohl es die Wochen davor teilweise Nachts nur 6-8 Grad waren, ist die niedrigste Temperatur für diese Nacht mit 18 Grad angesagt. Hätte ich das früher gecheckt, hätte ich die Gasflasche und den Heizer zu Hause lassen können. Egal.

Den Weiher haben wir für uns alleine, also können wir uns frei entfalten. Das Boot wurde zu Hause gelassen, heute wird ausgeworfen. Der Wasserstand ist recht niedrig, teilweise bis fast 1 Meter unter Uferkante. Wenn da was schwereres einsteigt, könnte es schwierig werden den Fisch zu bergen. Christian befischt den rechten Bereich, ich den linken Bereich. Die Stellen sind schnell gefunden… Freiwasser, denn die Fische haben sich schon durch Gründelblasen und ihr Rollen verraten. PVA-Sticks an den Montagen sollen die Aufmerksamkeit auf unsere Köder lenken, denn punktgenau anfüttern ist nicht möglich ohne Boot.

Recht schnell sitzen wir auf unseren Stühlen, mit einem schönen Kaltgetränk in der Hand, und können uns austauschen. Nach nicht einmal 30 Minuten läuft auch schon Christians Rute ab, kurz darauf meine, und so setzt sich das Ganze über den Mittag hinweg auch fort. Wir vermuten neuen Besatz, denn die Fischgewichte lassen zu wünschen übrig, aber nach so langer Zeit spielt das eigentlich keine Rolle. Zum Nachmittag gibt’s dann mal eine schöne Tasse Cappuccino, und der Flyer vom Pizzamann unseres Vertrauens wird bereits studiert. Heute werden mal kleine Pizzen geordert, dafür aber jeweils zwei pro Nase, da man sich nicht wirklich entscheiden kann. Gegen 18 Uhr setzt die Dämmerung bereits ein, und die Ruten werden noch einmal neu beködert. Ich nutze die Zeit um noch das ein oder andere Foto zu den Montagen zu machen, denn ich hatte mir vorgenommen, auch mal hierüber in meinem Blog zu berichten.

Mittlerweile bin ich ein echter Fan des Multi Rig geworden. Die Begründung liegt darin, dass der Haken unheimlich schnell ausgetauscht werden kann, ohne jedesmal ein komplett neues Rig binden zu müssen. Auch die Beköderung erfolgt über Bait Screws, die ich sehr lieb gewonnen habe, und es recht einfach machen. Das Vorfach binde ich mit Tungsten 25 lb, und entferne ein Stück der Ummantelung nach dem Schlaufenknoten, um etwas mehr Flexibilität reinzubringen. Bei den Haken bin ich irgenwie beim Wide Gape Gr. 4 hängen geblieben, und die Bait Screws verwende ich in 8 mm Länge. Das Multi Rig fische ich sowohl mit Pop Ups, Waftern, Sinkern, als auch in Kombinationen daraus. Die Haken greifen immer sauber, und Aussteiger kommen echt selten vor. Ich habe darin wirklich großes Vertrauen, und der Erfolg gibt mir recht. Ein Hair Rig funktioniert ebenfalls gut, aber beim Muti Rig geht es mir eben speziell um den einfachen und schnellen Austausch des Hakens. Auch lasse ich mittlerweile meine 12 Fuß Ruten in der Garage stehen, und nehme lieber meine 10 Fuß Ruten mit. Für meine Art der Angelei, an kleinen Gewässern, sind diese völlig ausreichend. Aktuell liebäugel ich sogar mit 6-8 Fuß Scope Ruten, aber Weihnachten kommt ja erst. Insgesamt, denke ich, gibt es hier aber kein richtig oder falsch… sondern jeder muss für sich die eigenen Erfahrungen machen, was sich eben etabliert.

Es ist schon 19 Uhr, fast dunkel, und die Pizzen sind geordert. Die Köder wurden nun größer gewählt, um die Satzer etwas auszusondern, denn wenn das die ganze Nacht so weiter geht, dann werden wir nicht viel Schlaf bekommen. Um 20 Uhr bei Dunkelheit hat uns der neue Fahrer gefunden, aber die Pizzen sind noch heiß, und schmecken wie immer fantastisch! Noch ein Schlummerpils, und um 21.30 Uhr geht es in die Autos. Männer über 40 brauchen ihren Schlaf, aber es hat auch begonnen zu regnen, also passt es gerade mit dem Schlafen gehn.

Tja, und was soll ich sagen, wirklich ruhig bleibt die Nacht nicht, aber die Fische wurden durch die größere Köderwahl zumindest etwas größer. Der Letzte reißt uns um 3 Uhr Nachts aus dem Schlaf. Wir müssen immer Beide beim Regen raus, da das Keschern durch den niedrigen Wasserstand tatsächlich schwierig ist. Am Sonntag wecke ich Christian um 8 Uhr mit einem heißen Cappuccino, insgesamt konnten wir 15 Fische verbuchen, davon dann auch 4, die zwischen 6-9 kg lagen. Mein 15 kg Fisch vom letzten Jahr hat sich aber nicht blicken lassen.

Dennoch fahren wir punkt 9 Uhr zufrieden nach Hause, mit dem Wissen, dass der Herbst erst begonnen hat… und vielleicht kann beim nächsten mal auch Marian wieder mit am Start sein. Wünsche einen angenehmen Sonntag!

ps: Leute, räumt bitte immer euren Angelmüll weg, und haltet die Plätze sauber. Danke!