
Blog #32 „Laue Sommernächte“
Am Freitag den 18.07.2025 ist es endlich wieder soweit, und es geht trotz Sommerferien und Urlaubssaison nochmal ans Wasser. Mein Plan, direkt nach der Arbeit zu starten, scheitert leider aufgrund von Schmerzen am Backenzahn. Also ab zum Zahnarzt der mir dann verkündet, dass wieder einmal die Wurzel unter meiner einzigen Krone entzündet sei. Da dies schon öfter der Fall war, muss die Krone ab und der Zahn entfernt werden. Übrig bleibt dann eine Brücke oder ein Implantat. Bedenkzeit habe ich bis in zwei Wochen, und ich verabschiede mich mit einem Rezept für Antibiotikum. Na super, aber jetzt erst mal heim, Auto tauschen und ab ans Wasser. Wir sind am kleinen Privatweiher verabredet, welchen ich dann gegen 17 Uhr erreiche. Die Sonne scheint, und ich baue schon mal langsam auf. Marian und Christian trudeln dann gegen 18 Uhr ein, und erst einmal wird Marians VW begutachtet, welchen er mittlerweile innen ausgebaut hat. Christians VW dagegen wurde zurückgebaut, die Trennwand zum Fahrerraum entfernt, da innen alles einmal neu gestaltet werden soll. Insofern ist bei ihm Schlafen auf der Liege angesagt. Die Sonne brennt als wir die Ruten fertig machen, und mit dem Boot ausfahren. Gegen 19 Uhr liegt alles an seinem Platz, und es wird sich mit dem Pizzaflyer beschäftigt.
Leider habe ich mir nicht notiert, wann bei wem der erste Fisch gebissen hat, aber bereits am ersten Abend kamen wir zu Fisch und natürlich zu Pizza. Bis 23 Uhr sitzen wir draußen als uns die Müdigkeit überkommt und wir uns ablegen. Schlafen bei offener Tür und ohne Schlafsack ist einfach das Beste an diesen lauen Sommernächten, und für mich persönlich unbezahlbar.
Am nächsten morgen wird erst einmal gemütlich Kaffee geschlabbert und Pizzareste gefrühstückt. Wieviele Altionen es in der Nacht gab weiß ich nicht mehr, aber die Bissanzeiger blieben nicht still. Gut gestärkt werden die Ruten neu gemacht, und ein ganzer Samstag liegt noch vor uns. Mittags wird gegrillt, und kurz bevor es zum Nachmittagschläfchen geht kommt eine Familie zum Picknicken. Naja, wir haben Platz genug und die Leute sind sehr freundlich. Auch ein Jungangler im Teenageralter ist dabei, und er erzählt uns stolz, dass er vor zwei Wochen seine Fischereiprüfung erfolgreich abgelegt hat. Er möchte auf Karpfen angeln, aber Rute, Equipment und Montage sind noch stark ausbaufähig. Nun ja, jeder hat mal angefangen, und so zeige ich ihm wie man dies und das vielleicht besser macht, und Marian fährt ihm sogar noch seine Rute aus. Nach Zwei Stunden reist die Familie aber auch schon wieder wegen leichtem Regen ab, Fischkontakt hatte der Junge Mann leider keinen, aber er ist überglücklich mit unseren Tips die wir ihm mit auf den Weg gegeben haben. Für uns heißt es jetzt Powernapping, und gegen 18 Uhr sitzen wir wieder vereint auf unseren Stühlen und studieren erneut den Pizzaflyer. Fische haben wir alle schon gefangen, allerdings keine dicken Muttis, sondern nur kleine Kämpfernaturen in der Gewichtsklasse 4-7 kg. Wir sind uns auch nicht sicher was sich noch im kleinen Weiher befindet, da alle dort umliegenden Gewässer letztes Jahr von der Saar überschwemmt wurden, und wir seitdem nicht mehr da waren. Die Pizza schmeckt trotzdem, und gegen 21 Uhr schlägt tatsächlich am anderen Ufer noch ein Auto auf, mit zwei Junganglern, die es über Nacht wohl ebenfalls auf Karpfen versuchen möchten. Wir sind sehr überrascht, warum man nicht mal kurz zu Fuß zu uns rüber kommt, um sich abzustimmen wie die Situation ist, denn das gehört sich eigentlich so, wenn man ans Gewässer dazu stößt, und der Platz etwas eng bemessen ist. Im Stuhl sitzend beobachten wir den Aufbau, und irgendwann fliegt auch die erste Montage ins Wasser. Sauber über meine Schnur geworfen, denke ich mir, aber der junge Mann weiß davon noch nichts. Erst als ich meine Rute einhole fängt es bei Ihm an zu piepen. Er hechtet zur Rute und vermutet einem Fisch. Durch Zuruf muss ich ihn leider enttäuschen, und ziehe seine Montage bei. Im Anschluss setze ich mich ins Boot, fahre rüber, und kläre ihn darüber auf, dass es klüger wäre man redet erst einmal wenn man ans Wasser kommt, bevor man seine Ruten einfach auswirft. Ich vermute er hat es kapiert, jedenfalls gibt es kein Widerwort, und ich mache klar wo meine Montagen liegen, und wo er ablegen darf.
Am Abend und in der Nacht gibt es keine weiteren Probleme mehr, und am nächsten morgen um 8 Uhr sind die Beiden auch schon wieder weg. Nach einem kleinen Frühstück packen wir langsam ein, Christian erhält sogar fast noch einen Einpackfisch, welchen er dann aber im Holz verliert. Ins Boot mussten wir diese Session tatsächlich sehr oft, da die kleinen Spritzer immer direkt ins Holz sind. So konnten wir das Gewässer aber von einigen Schnüren und Montagen anderer Angler befreien, und haben somit noch etwas Gutes getan. Wir haben uns für November verabredet, da soll es an die Mosel gehen, und somit das erste Mal Flussfischen für mich. Unabhängig davon wollen wir aber trotzdem noch versuchen im August und/oder September etwas zu starten.
In diesem Sinne, Euch einen schönen Sommer und Petri!




