
Blog #31 „Heute regnet’s nicht mehr“
Montag den 26.05.2025 geht’s wie jedes Jahr im Frühling für 4 Tage Richtung Worms! Wir sind alle hoch motiviert, und stehen diesmal bereits um 10 Uhr bei strahlendem Sonnenschein am Gewässer. Das Privatgewässer führt wenig Wasser, und so können wir unsere Zelte direkt am Ufer aufbauen. Besonders krass ist jedoch der Pollenflug, und so trägt das sonst so klare Wasser einen teilweise dicken weißen Pollenteppich, was das Ablegen und auch das Absenken der Schnüre wesentlich erschweren wird. Gegen 11 Uhr steht das Camp, und die Ruten inklusive Futter werden vorbereitet. Um 12 Uhr lassen wir das Boot zu Wasser und starten unsere Erkundungstour. Neu ist eine Unterwasserkamera, welche uns neben der Bodenbeschaffenheit auch die Tiefe und die Wassertemperatur verrät. Recht schnell sind die Plätze gefunden und die Ruten abgelegt. Der Inhaber hat vorgesorgt und ein Mittel für weniger Krautbewuchs ins Wasser geleitet, was tatsächlich zu wirken scheint, denn sonst finden wir wesentlich mehr Krautbewuchs vor. Um 14 Uhr bleibt dann noch Zeit für ein schnelles Mittagessen, und sogar ein Powernapping ist noch drin. Der Nachmittag verläuft ruhig und gechillt, bei herrlicher Sonne und Radio Rockantenne. Bereits um 19.45 Uhr läuft Christians Rute in der Mitte ab, und wenig später hält er einen 15 kg Spiegler in den Händen. Ein durchaus gelungener Start, der Hoffnung auf mehr macht. Die Nacht ohne Schlafsack und bei offenem Zelt verläuft jedoch ohne weiteren Fischkontakt, und um 8 Uhr werde ich durch die ersten Sonnenstrahlen geweckt. Einfach herrlich die Augen aufzumachen und direkt auf das Wasser zu schauen, welches 1 m vor meinem Zelt beginnt…
Der zweite Tag startet mit einem kleinen Frühstück und einem kleinen Schuppenkarpfen für mich, welcher gegen 10.45 Uhr einsteigt. Der Fisch ist allerdings hinten an der Schwanzflosse etwas schief gewachsen, aber dennoch wirkt er kräftig und erfreut sich bester Gesundheit. Der Rest des Tages verläuft ebenfalls äußerst erholsam mit guten Gesprächen, Mittagessen, Powernapping, Sonnenschein und wie immer Radio Rockantenne. Weiterer Fischkontakt bleibt jedoch aus, obwohl die Ruten neu beködert und die Stellen erneut mit der Kamera kontrolliert wurden. Abends gibt’s dann lecker Gegrilltes, und die Frösche beginnen ab 20 Uhr wie immer ihr Konzert. Gegen 22.30 Uhr wird sich abgelegt, aber auch Marian kommt in dieser Nacht zu seinem ersten Fisch, nämlich einem herrlichen 15 kg Spiegler. Am nächsten Morgen werde ich durch meinen Bissanzeiger geweckt, allerdings nicht durch einen Fisch, sondern einen megadicken Baumstamm der in meine Schnur getrieben ist. Ich versuche ihn mit Hilfe des Boots umzulenken und so meine Schnur zu befreien, aber so wird das leider nichts. Der Tag beginnt für mich somit nass, denn ich muss baden gehen um die Schnur zu befreien und den Stamm uns Ufer zu ziehen. Marian und Christian ermuntert dieses Spektakel natürlich, aber was wir alle zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen ist, dass der Tag auch sehr nass enden wird!
Für diesen Tag sind Mittags leichte Schauer angesagt, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tut, denn wir bauen uns einen Unterstand aus Plane, die uns den ganzen Tag über ausreichend Schutz bietet, um auf unseren Stühlen zu sitzen, zu kochen und einen gechillten Tag zu verbringen. Weiterer Fischkontakt bis dahin leider Fehlanzeige. Nach unserem Mittagschläfchen ist der Himmel wieder blau, und ich bin mir sicher dass es nicht mehr regnen wird, und so hören die Jungs auf mich, und wir bauen die Plane wieder ab um uns mehr ausbreiten zu können. Gegen 18 Uhr wird es jedoch plötzlich sehr düster und graue Wolken ziehen auf. Ein erneuter Blick auf das Regenradar verrät uns, dass tatsächlich etwas Dickes auf uns zukommt, bei welchem uns die bereits abgebaute Plane jedoch auch nicht mehr geholfen hätte! Um 18.15 Uhr fängt es an zu schütten, Wind kommt auf und der Donner grollt. Wir hocken alle in unseren Zelten, aber bis 20 Uhr wird dieses Unwetter laut Radar anhalten. Die Blitze nehmen massiv zu, und der Starkregen mit Hagel verursacht einen kleinen Bachlauf durch Marians Zelt am Hang. Zumindest mir wird es sehr mulmig und ich zähle die Minuten bis es um 20 Uhr tatsächlich vorbei ist. Der Himmel klart wieder auf und wir kommen aus unseren Zelten. Auf der anderen Uferseite kracht es plötzlich und ein echt dicker, bereits abgebrochener Baumstamm, schlägt ins Dickicht ein. Spätestens da schauen wir uns mal um und stellen fest, dass auch unser Zeltplatz von Bäumen umgeben ist, welche eine potenzielle Gefahr bei Sturm darstellen können. Aber wenn man bei Sonnenschein aufbaut macht man sich eben wenig Gedanken darüber. Glück gehabt. Ich kann mich tatsächlich nicht erinnern, wann ich das letzte mal ein solches Unwetter erlebt habe. Dennoch bereiten wir gegen 21 Uhr unsere Currywurst vor und verbringen den Rest des Abends draußen auf unseren Stühlen. Bevor es jedoch in die letzte Nacht geht steigt bei mir um 21.30 Uhr noch ein schöner langer Schuppenkarpfen ein. Das macht Hoffnung auf die Nacht, und gegen 3 Uhr pfeifft dann meine Rute auch wieder ab. Diesmal merke ich jedoch, dass am anderen Ende ein etwas größerer Kontrahent hängt. Ich kann Ihn bis auf halbe Strecke heranziehen, aber dann bleibt er in einer Krautbank hängen. Ich rufe die Jungs aus ihren Zelten, die dann mit Boot und Kescher zur Krautbank fahren. Wenig später bergen Sie jedoch nur noch mein Rig, der Karpfen konnte sich also leider im Kraut befreien.
Am nächsten Morgen weckt uns dann wieder die Sonne und leider heißt es dann auch wieder die Heimreise anzutreten. Nach kurzem Frühstück bringen wir die ersten Sachen in die Autos, die Zelte können wir dank Sonne sogar trocken einpacken. Um Punkt 12 Uhr ist es dann getan, der Platz vollständig geräumt und sogar noch von Müll der anderen Angler befreit. Manchmal hat man es echt mit Schweinen zu tun! Ein Abschiedsfoto wird geschossen, und so verabschieden wir uns vom Gewässer, welches wir vielleicht noch einmal im Spätsommer aufsuchen werden. Falls nicht, sehen wir uns auf jeden Fall im nächsten Frühjahr wieder. Vielen Dank Jungs für die geile Tour!
In diesem Sinne, geht raus und fangt was!






